„Red ma drüber“ – Lebendige Demokratie im öffentlichen Raum

DF_StreetSession_Linz_2014-10-07Am 7. Oktober 2014 veranstalteten wir gemeinsam mit der IG Demokratie eine Street Session in Linz. Unter dem Titel „Red ma drüber“ luden wir Passanten und Passanten im Rahmen der  Aktionstage Nachhaltigkeit auf der Linzer Donaulände ein mit uns darüber zu sprechen, was sie gerade bewegt. Als Moderationsmethode nutzten wir Dynamic Facilitation. „Aller Anfang ist schwer“, passt wohl am besten zur ersten Street Session. Obwohl (oder weil) uns strahlender Sonnenschein in  Linz begrüßt hat, mussten wir nach einem ersten Rundgang feststellen, dass das Interesse am Reden bei den Menschen sehr groß war, allerdings niemand wirklich Zeit hatte (oder sich Zeit nehmen wollte), etwas tiefer vorzudringen, was uns wirklich bewegt. Wir wechselten also die Position auf der Donaulände und konnten nun tatsächlich einige Menschen in ihrem Fluss von Arbeit, Schule oder Erledigung nach Hause kurz aus dem Alltag holen.

Unsere Methode hilft den Menschen nicht im Jammern oder beklagen hängen zu bleiben, sondern auch darauf zu schauen, welchen Beitrag sie selbst zur Lösung leisten können. Sei es nun indem sie ein Gespräch mit Anderen suchen, in ihrem Arbeitsumfeld Initiativen setzen, oder einfach gleich selbst zupacken, wenn bspw. Müll den Platz in der Sonne unattraktiv macht. Gleichzeitig werden natürlich auch Ideen geäußert, die nicht selbst umgesetzt werden können, wie bspw. ein partizipatives Budget. Und auch Lob fand Platz, wie z.B. die wunderbaren Möglichkeiten einen gemütlichen Nachmittag in der Sonne oder seinen Abend ohne Konsumationszwang auf der Donaulände zu verbringen. Dass diese Möglichkeiten nicht selbstverständlich sind, ist den Menschen durchaus bewusst.

Unsere Aktion hat gezeigt, dass menschen gerne selbst zur Lösung Beitragen und sich engagieren. Dafür sollte es geeignete Rahmenbedingungen geben. Wenn wir uns nur beschweren, dann sehen wir unseren eigenen Anteil an der Lösung nicht. Wenn wir nur befragt werden, was wir wollen, anders machen würden oder was uns nicht passt, dann geben wir die Verantwortung ab an „Verwaltungen“, die zunehmend damit überfordert sind. Geeignete Rahmenbedingungen können  diese „Selbstorganisation“ fördern.

 

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